Die Welt wird immer hektischer. Die Sehnsucht nach Rückzug, Abgeschiedenheit vom Stress und den Anforderungen des Alltags wächst. Sind Klöster daher gar nicht so aus der Zeit gefallen, wie man zu Beginn der so genannten „Moderne“ meinte? Blicken wir doch einmal auf die kulturgeschichtliche Rolle dieser Lebensart!In der Politik von heute gibt es eine Wertedebatte. Immer mehr Menschen fragen sich darüber hinaus auch ganz persönlich nach dem Sinn des Lebens, nach einer Richtschnur.
Und plötzlich feiert eine Lebensform Auferstehung, die schon längst out, ja geradezu „überwunden“ schien: Der erste Schlag für die Klöster war die Reformation. 500 Jahre später aber wächst auch in meiner evangelischen Kirche die Sehnsucht nach klösterlichen Idealen.
Der zweite Schlag war die Säkularisation, bei der sich die damaligen weltlichen Herrscher die Taschen füllten.
Dann kam die Industrialisierung. Und damit der Siegeszug des Kapitalismus. Und mit ihr der Siegeszug des Kapitalismus, der dann quasi zur neuen Religion wurde. Und mit dessen Aufstieg begann der Abstieg der Klöster. Ironie der Geschichte: Die 1500 Jahre alte Benediktsregel wird in modernen Managerseminaren als Beispiel für sensibles Führen propagiert.
Aber auch für Otto Normalverbraucher lohnt sich ein Blick hinein, denn man merkt, dass sie beim genauen Hinseheb kein einengendes Korsett – sondern ein Leitfaden für ein Leben in innerer Freiheit. Kurzum: Ein bisschen Kloster darf’s schon sein. Nicht lebenslang. Aber immer mal wieder.
Und ich finde: Besonders schön kann man das beim Wandern erleben.
Deswegen hier zum Schluss ein Tipp in (nicht nur) eigener Sache: Meine Klosterwanderbücher sind der ideale Begleiter dazu:
Und hier noch eine Vorschau: Am 11. März erscheinen meine „Meditativen Wanderungen Oberschwaben und Bodensee“: