Nun endlich kann es losgehen.: Der Phänomenale Ford Transit abgestellt, die Rucksäcke sind gepackt (Wobei wir doch wieder etwas vergessen haben), und so starten wir frohen Mutes vom Lago di Centro Cadore bergauf.

Eigentlich ist dieser  ganz ideal für mich: Es geht erst mal sanft bergauf, ideal zum Einlaufen. „So könnte es ewig weitergehen“, denke ich mir. Denn das Klosterwanderbuch hat mich ablauftechnisch doch ziemlich gefordert. Am linken Fuß tut es  ziemlich weh. Nicht immer, aber immer öfter.

Aber ich nutze die Schmerzen dann auch zum meditieren philosophieren: Mir ist es ja schon einige Male ähnlich gegangen. Zum Beispiel vor 14 Jahren, als körperlicher und seelischer Schmerz sich als Doppelpack eingestellt hatten.

Da war ich auf Wanderschaft, auch da dachte ich, es geht nicht mehr weiter. In beiderlei Beziehung. Aber da sagte ich zu mir selbst: Geh über deine Schmerzen hinaus! Das darf nicht das letzte Wort sein! Irgendwann tut es nicht mehr weh!  Tatsächlich: So kam es!  Das macht mich heute noch froh   und hat sich als Ur-Erinnerung in mein Innerstes eingebrannt. Warum sollte sie also diesmal nicht tragen?

Cadore

Die (oder der?) Talagona ist ein fantastischer Wildbach.

Zudem sind wir gut in der Zeit, werden also nicht (wie bei der Via Pensionista) mit Einbruch der Dunkelheit ankommen. Das beruhigt ungemein. Und so kann Christine noch in aller Ruhe in den (oder die?) eiskalte Talagona steigen.

Ich lege mich lieber mal flach und genieße die ☀ Sonne.

Als wir weitergehen, begegnet mir eine Frau. Sie sagt mir, daß es nicht mehr allzu weit zum Rifugio Padova ist. Ich verstehe: Es geht jetzt noch eine Weile flach und dann steil. Gesagt hat sie aber offensichtlich: Es geht jetzt erst mal relativ steil und dann flach.

Ist mir im Grunde auch lieber. Ohne Probleme erreichen wir das Rifugio Padova. Am frühen Nachmittag. Sodaß noch genügend Zeit für ein Schläfle auf der Wiese bleibt.

 

Zudem ist heute ja das Finale der Fußball-WM. Der Sohn des Hüttenwirts ist ganz begeistert von Christines Malkunst. Sie hat zuerst die fantastische Bergkette vor uns und dann ihn selbst porträtiert.

Dadurch komme ich in den Genuss einer Privat-Vorführung des Endspiels Frankreich gegen Kroatien.  Endlich mal ein tolles Finale, und der Junge ist glücklich. Er war für den Sieger.  Ich freue mich über ein fantastisches Spiel.

Danach lasse ich die Lasagne mit Berg-Chicorée schmecken und teile meine Schweinsripperl mit Arcor. Der ist natürlich auch begeistert.

Fazit: es war ein wunderschöner Tag zum Auftakt. Blöd nur, dass ich ein paar Italiener  kurz nach der Ankunft gefragt habe, wie denn der nächste Etappe werde. Deren Antwort lässt keine guten anderen in mir aufkommen.  Aber dennoch schlafe ich ganz prima .

Hier nun die Daten von Komoot zu dieser Tour. Am Anfang wurde ein ziemlicher Blödsinn aufgezeichnet. Wir waren natürlich nicht 430 Meter unter dem Meeresspiegel, sondern sind sanft vom Seeufer aufgestiegen. Aber immerhin auch 500 Höhenmeter. Auch die Wanderzeit sollte man mit Vorsicht genießen . In 3 Stunden kann man es aber gut schaffen.

PS: Aktuellen Recherchen zufolge heißt es: Il Talagona. Also: Der Talagona.

Hier nun der Komoot-Link zum Nachwandern:

https://www.komoot.de/tour/38909456

Und hier unser Quartier:

http://www.rifugiopadova.it

Einfache Zimmer, sehr freundliche Wirtsleute, regionales Essen.