Irgendwie haben wir kein so rechtes Glück auf dem Schluchtensteig durch den Naturpark Südschwarzwald: Schon als wir morgens den „Hirschen“ in Fischbach verlassen, müssen wir Regenkleidung anziehen. Wir trauen dem Wetter einfach (nicht) mehr. Und nehmen uns erstmal vor, nur bis zum Schluchsee zu laufen.
Die zackige Steigung stört uns da weniger als die dunklen Wolken am Himmel. Aber was soll’s: Die Wiesen stehen schon im saftigen Grün, die Sumpfdotterblumen sorgen für eine Fülle gelber Farbtupfer, die Vögel singen am Samstag vor Pfingsten, dass einem das Herz aufgeht! So kann man allen Unbillen des Wetters zum Trotz munter voranschreiten!
An einer Bank auf der Höhe des Bildstein sollen wir dann eigentlich den Blick auf den Schluchsee genießen können. Wenn wir es könnten! Wir aber blicken nur auf eine Nebelwand! Zunächst ärgerlich, aber dann eigentlich nicht schlimm, denn das schärft den Blick für den riesigen Findling aus Granit, der in der jüngsten Eiszeit vom Feldberg hierher getragen wurde. Und so können wir trotz des diesigen Wetters einen Blick in die Erdgeschichte werfen – fast 400 Millionen Jahre zurück.
Und so erreichen wir unser heutiges Etappenziel einmal mehr motorisiert: St. Blasien mit seinem mächtigen Dom, dem Erbe des Benediktinerordens, der den Ort an der Alb zu einem wichtigen geistlichen (und auch weltlichen) Zentrum gemacht hat.
Strecken–Stenogramm (komplette Etappe):
Start: Fischbach
Ziel: St. Blasien
Länge: gut 20 Kilometer
Dauer: rund sieben Stunden
Höhenunterschiede: 440 Meter auf, 730 Meter ab