Der nächste Tag schenkt uns wieder strahlenden Sonnenschein. Frohen Mutes starten wir am Rifugio Tuckett und müssen erst mal abwärts. „Heute ist Sonntag“, denke ich mir: „Da wird ja der große Ansturm auf die Hütten vorbei sein.“
Erneut ein typischer Fall von Denkste. Als ich so gegen 10 Uhr (frühzeitig, wie ich meine) vom einem Abzweig mit dem Lustig klingenden Namen Sella Del Fridolin (Fridolin-Sattel) beim Rifugio Cima Tosa, unserem heutigen Ziel, anrufe, hole ich mir von einer Dame mit barsch klingender Stimme die nächste Abfuhr: „Wir sind voll!“
Ich kann nicht verhehlen, das sich in mir leichter Frust regt. Hier auf 2134 Meter sind die Telefonverbindungen miserabel, und so langsam kann ich die drei Tschechen verstehen, die mir vor zehn Minuten von ihrer Nacht unter freiem Himmel vorgejammert haben. Da dachten wir noch, das sei aus freien Stücken geschehen, Bergromantik pur quasi. Aber dazu passte schon der Gesichtsausdruck nicht.
Nun wird mir klar warum. Ich brüte über der Karte, denn die wunderschöne Brenta hat für Otto Normalwanderer ein großes Problem: Die herrlichen Felswände, Türme und Zinnen liegen wie ein Querriegel vor einem. Viele Wege sind nur über Leitern passierbar. Und das heißt für Zeitgenossen mit Hund: gar nicht.
Nun ist also Tüftelei gefragt. Das Rifugio 12 Apostoli liegt zwar wieder näher an Pinzolo, wo ich eigentlich nicht mehr hin wollte, aber dorthin scheint sich eine Chance aufzutun. Ich rufe an, der Hüttenwirt und ich schreien uns irgendwelche Wortfetzen ins Ohr. Er redet von „Ramponi“, was ich nicht verstehe, sich aber später als „Steigeisen“ entpuppt.
Aber so gemütlich geht es eben nicht bis zum Ende. Plötzlich tut sich eine senkrechte Steinmauer auf. Ich schaue nach oben und gucke zwei Familien zu, die sich durch die Felswand nach unten kämpfen. Und trete gleichzeitig auf einen Blockstein, der sich bewegt und wackelt und mir das Gleichgewicht raubt. Meine erste Schürfwunde plus blauem Fleck auf meiner Via Pensionista.
Am Rifugio Tosa, demgegenüber ich nun eine Form von Grundaversion wegen der unfreundlichen Behandlung heute morgen habe, steht, es sei gute zwei Stunden dorthin zur Agostini-Hütte. Da aber seit Stunden wieder kein Telefonnetz verfügbar ist, beginnt nun ein Marsch ins Ungewisse. Denn ob dort ein Platz für uns frei ist, ist alles andere als sicher. Immerhin sagen mir die Toskaner, die wieder zurück laufen, daß eine Stunde Abstieg weiter mit dem Rifugio Cacciatore noch eine allerletzte Chance existiert.
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