K. und K. – diese Buchstabenkombination hat in Österreich (und wohl auch in deutschen Landen) nach wie vor einen tollen Klang. Doch während die Donaumonarchie untergegangen ist, blüht K. und K. in St. Anton am Arlberg so richtig auf – und zwar beim Festival „Kulinarik und Kunst“.
Das findet zwar erst zum vierten Mal statt – aber dennoch reiht es die renommierte Neue Zürcher Zeitung schon unter die bedeutendsten Veranstaltungen dieser Art rund um den Globus ein.
Dieser steile Aufstieg in kulinarische Höhen ist vor allem Axel Bach zu verdanken. Er ist Erfinder, Spiritus rector und Macher des Gipfeltreffens von Künstlern der verschiedensten Art: Malern und Musikern, Bildhauern und Weinbauern, Artisten und Clowns – und natürlich Köchen.
All das ist in eine herrliche Landschaft eingebettet, die im Grunde selbst ein Kunstwerk ist.
Seine Wurzel hat K. und K. freilich in einer eher bitteren Erkenntnis: „In zehn Jahren fährt hier keiner mehr Ski“, das sei ihm schon lange klar, sagt der Saarländer, der seit 2010 hier lebt und offensichtlich schon als Einheimischer durchgeht. Wobei der Klimawandel natürlich für einen Ort, in dem 2001 die alpine WM ausgetragen wurde, besonders bitter ist.
Doch „der Axel“, wie der gebürtige Saarbrücker in St. Anton allüberall genannt wird, will sich mehr als nur damit abfinden: „Wir müssen den Sommer aufs Ross setzen“, sagte er sich und seinen Kollegen schon vor fünf Jahren. Wobei der Chef des Hotels Tannenhof (5 Sterne Superior) damals wie heute unterstreicht: „Wir wollen nicht den billigen Jakob spielen. Wir brauchen Qualität an allen Ecken und Enden.“ Und das liefern seine Mitstreiter aus Küchen und Ateliers auch.
Am Sonntag, 9. September geht das Festival zu Ende. Dann wird man in St. Anton auf drei genussvolle Wochen mit 21 Veranstaltungen an 14 Schauplätzen zurückblicken können.
Und letztere spiel(t)en eine ganz zentrale Rolle, waren weit mehr als nur Kulisse. „Der Axel“: „Die Location ist der Star. Wir liefern nur das Beiwerk zu dem, was die Natur uns schenkt.“
Ganz besonders zu spüren war das bei der Hüttensafari vom 2. September. Hier konnten die Teilnehmer (erfreulicherweise außer Touristen auch viele Einheimische) den letzten Abschnitt der WM-Abfahrt, auf der der Lörracher Florian Eckert hinter den Österreichern Hannes Trinkl und Hermann Maier überraschend Bronze gewann, mal ganz anders erleben und im wahrsten Sinne des Wortes genießen.
So war das damals. Heute sind die Hänge grün, heute geht’s gemächlicher zu. Schließlich gibt es Slow Food.
Und vor dem Restaurant Himmeleck an der Bergstation der Gampenbahn tröten nicht die Fan-Trompeten, sondern lassen die Mühlbachler zum Aperitif einfühlsam und authentisch ihre Alphörner erklingen. Das passt einfach hierher.
Das ist ja das Tolle an K. und K.: Es wird ein Top-Niveau geboten, aber dennoch sind alle bodenständig geblieben. Niemand hat Allüren. Man begegnet sich von Mensch zu Mensch.
Man möchte noch länger stehen bleiben, den Prosecco Santa Margherita genießen, den Michael Ladner vom Waldhof in St. Anton, einer der sechs Partnerbetriebe des Festivals, auf der Terrasse kredenzt und den Blick auf die Idylle der Tiroler Gipfel am Arlberg schweifen lassen.
Aber man muss ja weiter, denn die kulinarische Wanderungen hat noch mehr Stationen. „Urige Hütten, geile Küche und schöne Musik“, verspricht Axel Bach. Und hält es.
Daher wird hier im Blog noch ein paar Mal von der K. und K.-Hüttensafari die Rede sein. Das hier war quasi der Appetithappen.
Informationen zum Festival: https://www.kulinarikkunst.org/
Informationen zur Urlaubsregion: https://www.stantonamarlberg.com/de